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Montierung N-EQ6 SynScan

Friede, Freude, EQ6!

Nachdem ich högschde Probleme mit meinem alten Schrotteil, der Celestron CAM (schauder!) hattte, riss mir der Geduldsfaden (siehe Blog vom Juni). Vier Mängel in drei Monaten sind mindestens zwei zuviel. TeleskopService nahm die CAM zurück und ich holte mir dort das, was ich schon im Juni machen hätte sollen: was gescheites!

Nachdem klar war, daß mir keine Celestron Montierung mehr ins Haus kommt, blieb in der Amateurliga nur noch eine Montierung bzw. ein Hersteller zur Auswahl: Skywatcher. Und da diese nun meine dritte und vorläufig letzte werden sollte, besonn ich mich auf die Erfahrung mit Montierungen, die ich seit letztem Oktober gemacht habe: KEINE KOMPROMISSE MEHR! Sowohl was die Exotik, die Traglast, die Verarbeitung und Verbreitung angeht, war die CAM ein Beispiel davon, wie man es nicht machen soll. Nungut, vielleicht hab ich ja wirklich ein Montagsmodell erwischt, aber ich hatte eben eins.

Die EQ6 (und meine neue Version die N-EQ6) ist sehr weit verbreitet und als Standard zu sehen. Und wenn selbst meine Astrofreundin Birgit es sich zutraut, eine zu schleppen, ha, dann kann ich das auch! Denn im Gegensatz zu ihren Vorgängern ist die EQ6 schon wirklich ein Brocken! Freudig Zuhause angekommen machte ich mich sogleich an den Aufbau. Dieser geschah völlig unproblematisch. Und das sogar ohne Anleitung. Aber die Gegegewichtsstange, wo zum Henker war die? Ich bekam einen Tip: „Dreh doch mal an dem Rädchen wo sie normalerweise ist.“ hieß es. Und so tat ich dann auch. Elegant rutschte sie mir aus dem inneren des Gehäuses entgegen. Klingt banal, war aber neu für mich. Klasse.

Anton mit seiner neuen "Bereifung"

Da ich ja schon von der NEQ3 mit der Software der Steuerung  vertraut war, waren alle Parameter schnell eingestellt, der Neigungswinkel eingestellt und Anton sauber platziert. Aha, eine Klemmung für Vixen- UND Losmandygröße? Wow! Damit bin ich auch schon für eventuelle spätere Aufrüstungen gewappnet. Die Achsklemmungen: fast kein Spiel, leicht einzustellen, nicht zu vergleichen mit dem Wackeldackel CAM. Der Montierungskopf. schweeeer, massiv, keine überflüssigen Kabel, wirkt wie schwerer Maschinenbau im Vergleich zu den Vorgängern.

Ich dürfte also mit diesem Teil als Lastenesel sowohl für das jetzige Equipment als auch für spätere Vergrösserungen der Optiken bereit sein.

Am Abend wurde dann alles zusammengebaut. Und da mir meine Doppelbefestigung nebst 400mm Refraktor fürs Autoguiden doch etwas überzogen vorkam, entschloss ich mich diese zu entfernen und durch ein sogenanntes „Sucherguiding System“ zu ersetzen. Geht ganz simpel: 8*50 Sucher dran, Adapter ersetzt das Sucherokular, Nachführkamera direkt anschliessen, et voilá, passt, wackelt nicht und gut ists. Ergebnis: 3kg weniger Gewicht. Sieht dann so aus:

Sucherguiding

Also kam der Abend. Alles liess sich wunderbar einrichten. Dank integrierter Polarfinderbeleuchtung konnte man Polaris sehr gut erkennen und wirklich exakt einstellen. Dann noch den neuen Sucher deckungsgleich zum Telrad und zum Blickfeld des Newtons bringen und fokusieren. Auch kein Ding, nach 10 Minuten erledigt. Na gut, Feuer frei! 3-Star Alingnment. Nach 3 Minuten erledigt. Somit war also die Montierung eingerichtet. Diverse Objekte aussuchen und anfahren: exakt in der Okularmitte. Ok, und wie siehts jetzt mit Autoguiding aus?

Wo PHD Guiding mein vorheriges Setup nur noch mit Mühe (wenn überhaupt) nachführen konnte und dies durch eine wunderbare großzügige auf und ab Kurve anzeigte, traute ich nun meinen Augen nicht. Ja Wahnsinn, spinn ich? Minimale Ausschläge! Kaum wahrnehmbar! Ich bin ja jemand, der bei soviel positiven Ergebnissen immer argwöhnischer wird. Also dachte ich mir „So, jetzt zeig was Du kannst!“ und fuhr die beiden offenen Sternhaufen h und chi Persei an. Kurz neu kalibrieren von PHD und ab dafür.

Das Ergebnis spricht glaube ich Bände. So etwas punktgenaues hatte ich bis dato nur von anderen gesehen, doch seht selbst:

h & chi Persei

Was lernen wir daraus?

KEINE KOMPROMISSE!

Warum? Weil man wenn man zwei oder mehr mal Geld ausgibt, eben zuviel Geld ausgibt. Der Aufwand ist ungleich höher als gleich vernünftig sein Geld anzulegen. Ich wollte es nicht glauben. Steinbock eben. Mit einer vernünftig hoch ausgelegten Montierung steht und fällt das ganze Hobby. Es ist das Fundament des Ganzen. Und wenn das schon nicht klappt, wie soll dann ein vernünftiges Ergebnis herauskommen?

Also: KEINE KOMPROMISSE BEI DER GRÖSSE DER MONTIERUNG!

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