Search
Close this search box.

Betonsäulenverlängerung

Hach ja, so eine Sternwarte ist was Feines. Wenn alles glatt läuft. Ja, wenn. Bei mir war eigentlich alles so wie ich es wollte. Nur machte ich einen Fehler bei der Berechnung der Betonsäulenlänge. Diese war um etwa 42cm zu kurz. Tragisch? Tragisch! Denn Objekte, die tief im Süden stehen (wie z.B. Orion oder derzeit Saturn) konnten nicht beobachtet, geschweige denn fotografiert werden. Die Dachkante war einfach im Weg.

Also musste eine Verlängerung her. Aber wie? Ich bastelte mir eine notgedrungene Lösung, bestehend aus Verlängerungsmuffen, die auf die in der Säule einbetonierten Gewindestäbe geschraubt wurden. In jene welche kamen dann vier passende Gewindestangen mit 40cm Länge, um auf die gewünschte Endhöhe zu kommen. Naja. Mehr schlecht als recht, denn die Konstruktion erwies sich doch als sehr störanfällig was Bewegung (Nachschwingzeit > 5 Sekunden) und Guiding tiefstehender Objekte bedeutet. So sah dieses Konstrukt aus:

Nicht schön, aber selten. Auf Dauer konnte dies nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Also kontaktierte ich den McGyver meines Vertrauens, die Firma JD-Astronomie. Herrn Runschke kannte ich schon, denn er stellte mir den ursprünglichen Säulenadapter her. Ich schilderte ihm mein Problem, und in gewohnt professioneller Weise zeigte er mir schon nach kurzer Zeit seinen Lösungsansatz. Eine passende Stahlsäule, 42cm hoch, Flanschdurchmesser oben und unten so, daß die bestehenden Gewinde unten an der Säule und oben am Montierungsadapter passen. Dazu noch eine Durchführung für den Strom. Hach ja, schön wenn man es mit Leuten zu tun hat, die wissen wovon sie reden und dann auch noch das exakt umsetzen, wovon sie reden. Besonders genial fand ich seinen Kommentar „wollen wir denn nicht die 230V und 12V Stromanschlüsse in die Säule legen?“ Ähmmm… ja klar! So kam es, daß Herr Runschke mir eine Zeichnung schickte, die meine Augen weit aufrissen. Er hatte einen Teil der Säule ausgespart, in diesen dann ein Gehäuse gesetzt, davor eine Blende mit drei 12V und zwei 230V Anschlüssen. Wow!

Doch damit nicht genug. „Sie haben da noch nen USB Hub und die Handbedienung der Steuerung lose rumliegen. „Was halten sie davon, wenn ich aussen eine Befestigungsmöglichkeit schaffe, auf der sie all das sauber anbringen können?“ Ja ist denn schon Weihnachten? Klar! Her damit! Ein Platte mit 20cm Länge und 10cm Breite fand ihren Weg in die CAD Zeichnung. Schnell waren wir uns auch kaufmännisch einig, und so ging es an die Fertigung. Herr Runschke hielt mich per Mail auf dem Laufenden, was den Geburtsprozess der Verlängerung betraf:

Und so kam die Kleine bei mir an. Massiv und sicher verpackt, perfekt gefertigt und bearbeitet. Natürlich liess der Einbau in die PSO Sternwarte nicht lange auf sich warten. Schon bald kam mein Freund Lars, der mir fleissig auch beim Bau der Sternwarte geholfen hatte, und so flexten wir die alten Stangen ab, brachten das neue Konstrukt an und füllten es mit Quarzsand.  Sieht schon anders als auf dem ersten Bild aus, oder?

Natürlich konnte ich nicht lange warten und montierte Frithjof nebst allem anderen Gerödel eifrig auf seinen neuen Unterbau. Das neue Setup meiner Sternwarte sieht nun so aus:

Hach ja, endlich die finale Lösung. Bevor was Neues kommt. Also Montierung oder ähnliches. Bedingt durch die hohen Investitionen der letzten beiden Jahre ist aber erstmal nichts drin. Denn auch wenn ich noch so viel Geld in das Hobby reinstecke, davon wird der Himnmel auch nicht wolkenloser 🙂 Und bis endlich ein Wolkenfilter erfunden ist, gehen noch viele Generationen ins Land.

Meine erste Deepsky Aufnahme in der neuen Kombination mit neuem Aufbau und neuer CCD (ALCCD8L) lies nicht lange auf sich warten. Am Sonntag, dem 05. Mai, hatte der Wettergott endlich ein Einsehen mit meiner Fleherei und liess den Blick auf den nächtlichen Himmel frei. Daraus entstand das Bild von M13, das ich hier nun zeigen möchte:

Mein besonderer Dank gilt Herrn Runschke von JD-Astronomie für die Verwirklichung dieses Projektes. Man kann es nicht besser, kundenorientierter  und dabei noch bezahlbar machen.

Danke für Ihre Zeit, Ihre Geduld, und die Umsetzung!

Related Images: