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IC1396A – Elephantenrüssel

IC1396

 

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Objekt Details

Der Elephantenrüssel befindet sich als klassisches Herbstobjekt im Sternbild Kapheus. Mit einer Entfernung von 2.400 Lichtjahren gehört es zu den normal weit entfernten Nebeln. Das Licht ist also 2.400 Jahre „alt“.  Was war auf der Erde im Jahr 400 c. Chr. los, als das Licht den Elephantenrüssel verliess? Sparta erlebte seine Hochzeit, Alexander der Große war noch nicht geboren, das alte Rom stieg langsam aber sicher auf und die Kelten besiedelten das heutige westliche Deutschland und Oberitalien.

Das hier abgebildete Gebiet ist ein Sternentstehungsgebiet. Die Sterne dort sind mit einem Alter zwischen 100.000 und einer Million Jahre noch relativ jung. Bei dem dunklen Gebiet in der Mitte, welches dem Gebilde seine Form und Namen gibt, handelt es sich um sogenannte Globule. Das sind Wolken aus interstellarer Materie aus Gas und Staub, daß sich immer weiter verdichtet, erhitzt und somit die Grundlage für neue Sterne und Planeten bildet. Wir sind sozusagen live bei der Sternengeburt dabei. Ähnliche Objekte mit Globule sind der Orionnebel M42 und der Adlernebel M16.

Photo Details

teleskop Teleskop: Takahashi TOA 130, 1.000mm, f/7,5
montierung Montierung: Skywatcher EQ8 auf Betonsäule
kamera Kamera: ALCCD8L, RGB 12 * 600s, Ges. 2h
guiding Guiding: ASI120MC auf Orion ED80
zeit Datum: 2014-09-16
info weitere Infos: Erste ernsthafte Aufnahme mit neuem Equipment

 

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Es geht weiter! Mit neuem Setup.

Hallo Ihr treuen Lesenden da draussen. Es war lange nichts los hier. Das hatte unterschiedliche Gründe – zum einen private, zum anderen spielte das Wetter in den letzten Monaten gar übel mit, und zu guter letzt hab ich Euch etwas vorenthalten. Was wichtiges…

Was kann sooo wichtig sein, daß Mister Sternenalbum himself es wagt, die armen und schmachtenden Leser da draussen sooo im Stich zu lassen? Freu Dich, Publikum! Denn es sei verkündet, daß ich weder Kosten noch Mühen gescheut habe, um die PSO aufzurüsten.

Warum aufrüsten? Gehts noch? War doch alles gut so! Jahaaa, könnte man meinen, und es war auch ok. Aber ok reicht eben manchmal nicht. Das Ziel eines jeden passioniert Hobbytreibenden ist es doch, seiner Leidenschaft optimal zu fröhnen. Und so ist es auch bei mir. Mein bisheriges Gerödel war gut. Aber ich wollte einfach irgendwann mal etwas wirklich „geiles“ haben, die Ultima Ratio sozusagen. Und die war für mich schon lange ein wirklich, wirklich gutes Teleskop. Bisher hatte ich nur Spiegelsysteme. Die haben zweifelsohne ihre Vorteile und ich arbeite weiter damit, aber die beste Abbildung verbunden mit einem erheblich reduzierten Justagebedarf liessen bei mir den Wunsch nach einem wirklich guten Refraktor, also einem Linsenteleskop, wachsen und gedeihen.

Da wir hier gute Qualität haben wollen, ist dies preislich natürlich nicht ganz ohne. Da kommt man schon in Grössenordnungen, die im mittleren bis hohen 4stelligen Bereich liegen. Aber doppelt gekauft ist teuer gekauft. Und wenn mich die Astronomie eines gelehrt hat dann meine Regel Nummer eins: lieber gleich richtig oder eben gar nicht. Ich will dieses finale Teil ja auch ein paar lange Jahre einsetzen. So kam nach wochenlangem hin und her und dem austesten unterschiedlicher Optiken nur noch ein Teleskop in Frage: ein Takahashi TOA 130. Mit einer Brennweite von 1.000mm und einem Durchmesser von 130mm (daher der Name) kommt er auf immerhin f7,5. Ausreichend für die Fotografie, zum Spechteln und auch für Planeten ein Hochgenuss. So. Nun bestellte ich eben dieses schöne Gerät bei Herrn Birkmeier von ICS. Ein paar Verbesserungen wurden auch noch durchgeführt, so z.B. ein Feathertouch Okularauszug, diverse Adapter, Maßanfertigungen, Prismenplatte, Adapter damit ich Standard Sucher verwenden kann,  zwei Ethos Okulare und und und.

Und weil ich nunmal meinen Frithjof, den 8″ Meade ACF, Dante, den ED80 und den Galileo, eben den TOA 130 gleichzeitig betreiben wollte, kam meine gute brave NEQ8 Montierung hier natürlich weit über ihre Belastbarkeit drüber. Also musste auch eine neue Montierung her. Und da Skywatcher gerade ein neues Arbeitspferd mit 50kg Intrumenten Belastbarkeit herausbrachte, schlug ich auch hier zu. Ich wollte nicht umrüsten. Nicht jedesmal ein anderes Teleskop aufsatteln, vorher das alte abbauen, dann ausbalancieren, einstellen blabla. Für was hab ich denn eine Sternwarte, wenn ich dann meinen „Spechtelpark“ nicht so einsetzen kann wie ich will? Regel Nummer zwei in der Astronomie: möglichst wenig Kompromisse! Harrr!

Herr Runscke von JD-Astronomie hatte ja noch die Daten meiner Betonsäule und seines Adapters, und so zauberte er wie gewohnt schnell und professionell den passenden Adapter, damit die Montierung auf der Säule Platz nehmen konnte. Danke und ein herzliches „Moin“ in den hohen Norden!

Das schlimmste bei sowas ist das warten. Mein Gott, hab ich hart gewartet! Da werden Tage zu Wochen und gefühlt zu Jahren. Herrn Birkmeiers Team sei gedankt kam der TOA doch noch rechtzeitig an, und so machte ich mich auf den Weg nach Augsburg zu ICS, um meine neuen Schätze abzuholen. Während der Fahrt dorthin schaute ich mich im Rückspiegel an und sah – Gollum! Wie sich seine Augen verengten und zu mir sprachen: „Ja mein Liebessss, wir werden ihn jetzt holen! Unser Eigen, unser Liebes, unseren Schaaaaaatzzzz!“ Hab ich erwähnt, daß ich vor lauter „lass mich auch mit“ und Begeisterung in der Nacht davor kaum schlafen konnte?

Bei ICS angekommen erlebte ich einen Kundenservice, den ich bis dahin nicht kannte. Man nahm sich mehr als zwei Stunden Zeit für mich, um mich mit dem neuen Teleskop und der Montierung vertraut zu machen. Es wurden sogar extra Überstunden gemacht! Leute, ihr seid spitze!!! Eine absolute Empfehlung. Professionalität, Kundenorierntierung und dabei noch normal bleiben, das ist ICS! Und nein, ich bekomme für diese Werbung nix. Ich lebe nach dem Motto: Ehre, wem Ehre gebührt.

Zuhause die zig Kisten und Kartons in die PSO geschleppt. Es war noch alles da. Es passte auch alles. Dann die „Hochzeit“ – das aufsatteln der Montierung auf die Säule und die Teleskope auf die Montierung. Waaahnsinn ist das ein Teil geworden! Doch seht selbst:

eq8
Das neue Dreamteam – Takahashi TOA 130 (Galileo) und Meade 8″ ACF (Frithjof) auf der EQ8

 
 

Endlich wurde es Nacht. Und entgegen der alten Astronomenregel „pro gekauftem Zoll an neuer Optik bleibt der Himmel eine Woche dicht“ war dies an diesem Abend nicht so. Ich konnte spechteln! Was ich sah? Wie kann ich das beschreiben? Nehmen wir den Herkuleshaufen M13. Bilder hab ich ja in die Galerie gestellt. Das war Diamantstaub auf Samt! Albireo, zu dem ich eine ganz besondere Beziehung habe, türkis, orange und knackscharf! Kurz auf den Mond. Eine Schärfe, die schon fast brannte!Da es aber dann schon 3 Uhr morgens war beschloss ich, es für diese Nacht gut sein zu lassen und ging breit grinsend in die Heia. Das sollte es dann aber auch gewesen sein, denn der Astronomenfluch schlug zu, und so dauerte es knapp zwei Monate, bis der Himmel wieder nachts die Sterne preisgab. Und diese Woche war es wieder soweit. Ich versuchte mich fotografisch.

Eines vorab – das Ergebnis ist … nein ich verrate doch nichts. Lasst Euch überraschen! Es lohnt sich.

Und wer eine wirklich gut funktionierende Montierung haben will, die ich in der Sternwarte betrieben habe (meine NEQ6) – ich verkaufe sie eventuell, wenn ich ein gutes Plätzchen für sie finde.

In diesem Sinne wünsche ich Euch bis zum nächsten mal einen klaren Himmel – wo immer ihr auch seid.

 
Servus, Euer
Ralf

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Heute ab 20 Uhr (29.03.) in Erding!

 

Da der Wettergott uns heute freundlich gesonnen ist besteht wieder für alle Interessierten ab 20 Uhr die Möglichkeit, auf dem Erdinger Schrannenplatz einen Blick ins Weltall zu erhaschen.

Wir von den Erding Sidewalk Astronomers (ESA) werden mit unterschiedlichen Teleskopen vor Ort sein, und diese ab 19 Uhr aufbauen. Es warten Einblicke auf Jupiter und seine Monde, zur vorgerückten Stunde Mars sowie andere Objekte, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Natürlich wie immer kostenlos.

Gerne stehen wir auch für Diskussionen zur Verfügung und werden versuchen, auf alle Fragen die passenden Antworten zu haben. Wir hoffen, daß dieser Event genauso erfolgreich, interessant und lustig wird wie die vorangegangenen und freuen uns auf Euch!

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NGC281 – Pacman Nebel

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Dieser Nebel stand seit zwei Jahren auf meiner Wunschliste. Durch widrige Umstände in den letzten Jahren kam es jedoch nie zu einer Aufnahmenserie. Doch das sollte in dieser Saison anders werden.

Natürlich wäre es optimal, diesen Nebel mit einer guten s/w CCD Kamera wie der Moravian G2-8300 abzulichten. Hab ich aber nicht, kommt noch. Also muss man sich mit dem Material behelfen, das man hat. Die Filter für die Moravian hab ich ja schon, also fing ich mit dem Ha Filter an. Der Ha (Wasserstoff alpha) ist einer der drei am häufigsten in der ambitionierten Astrofotografie Szene verwendeten Filter. Diese sogenannten Schmalbandfilter lassen nur einen bestimmten engen Bereich des Lichtspektrums durch. Das hat gegenüber einer Farbkamera wie der klassischen Spiegelreflexkameras oder der Farb-CCD Kameras seine Vorteile. Der Aufwand zur Bildgewinnung per Kamera ist aber ein ganz anderer, und erst die Bildbearbeitung…

Also machte ich in der ersten Nacht meine vier Ha Aufnahmen. Passt soweit. Am 25.09. dann folgten die normalen Farbaufnahmen, nachdem es schon eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, den Mr. Pacman wieder genau und absolut exakt in die gleiche Position zu bekommen. Diese Farbaufnahmen dienten zur Darstellung der Sterne. Und gestern startete ich den finalen Schritt, die Aufnahme von 17 Aufnahmen zu je 900 Sekunden (also je 15 Minuten) mit dem Sauerstoff 3 (O3) Filter. Diese Aufnahmen erkennt man an den grünlich/orangen Bildanteilen. Während mein Kumpel Franz und ich mit unseren Dobsons in der windigen und eiskalten Dunkelheit unterwegs waren (es waren 5 Grad bei eisigem Ostwind), werkelte Zuhause in der Sternwarte die Technik brav vor sich hin. Um 1 Uhr morgens waren die letzten Bilder dann eingefangen.

Insgesamt sieht man hier also über knapp sechs Stunden Belichtung. Ich finde das Ergebnis wirklich gut, zumal es zeigt, was man entgegen anderer Meinungen mit einer Farb CCD und den entsprechenden Schmalbandfiltern doch noch unter unseren Bedingungen rausholen kann.

Bleibt die Frage, ob unser Pacman noch seine Mrs Pacman da oben treffen wird…

 

Photo Details

teleskop Teleskop: Meade 8″ ACF (Frithjof) mit AP Reducer CCDT67, 1.340mm, f/6,7
montierung Montierung: Skywatcher N-EQ6 auf Betonsäule
kamera Kamera: ALCCD8L, RGB 10 * 300s, Ha 4 * 900s, O3 17 * 900s, Ges. 6h 5m
guiding Guiding: Off-Axis-Guiding mit Lodestar
zeit Datum: 2013-09, 2013-09-25, 2013-10-02
info weitere Infos: Ziemlich schwierige Bildbearbeitung für eine Farbkamera mit Filtern.

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