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Heute ab 20 Uhr (29.03.) in Erding!

 

Da der Wettergott uns heute freundlich gesonnen ist besteht wieder für alle Interessierten ab 20 Uhr die Möglichkeit, auf dem Erdinger Schrannenplatz einen Blick ins Weltall zu erhaschen.

Wir von den Erding Sidewalk Astronomers (ESA) werden mit unterschiedlichen Teleskopen vor Ort sein, und diese ab 19 Uhr aufbauen. Es warten Einblicke auf Jupiter und seine Monde, zur vorgerückten Stunde Mars sowie andere Objekte, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Natürlich wie immer kostenlos.

Gerne stehen wir auch für Diskussionen zur Verfügung und werden versuchen, auf alle Fragen die passenden Antworten zu haben. Wir hoffen, daß dieser Event genauso erfolgreich, interessant und lustig wird wie die vorangegangenen und freuen uns auf Euch!

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NGC281 – Pacman Nebel

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Objekt Details

Dieser Nebel stand seit zwei Jahren auf meiner Wunschliste. Durch widrige Umstände in den letzten Jahren kam es jedoch nie zu einer Aufnahmenserie. Doch das sollte in dieser Saison anders werden.

Natürlich wäre es optimal, diesen Nebel mit einer guten s/w CCD Kamera wie der Moravian G2-8300 abzulichten. Hab ich aber nicht, kommt noch. Also muss man sich mit dem Material behelfen, das man hat. Die Filter für die Moravian hab ich ja schon, also fing ich mit dem Ha Filter an. Der Ha (Wasserstoff alpha) ist einer der drei am häufigsten in der ambitionierten Astrofotografie Szene verwendeten Filter. Diese sogenannten Schmalbandfilter lassen nur einen bestimmten engen Bereich des Lichtspektrums durch. Das hat gegenüber einer Farbkamera wie der klassischen Spiegelreflexkameras oder der Farb-CCD Kameras seine Vorteile. Der Aufwand zur Bildgewinnung per Kamera ist aber ein ganz anderer, und erst die Bildbearbeitung…

Also machte ich in der ersten Nacht meine vier Ha Aufnahmen. Passt soweit. Am 25.09. dann folgten die normalen Farbaufnahmen, nachdem es schon eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, den Mr. Pacman wieder genau und absolut exakt in die gleiche Position zu bekommen. Diese Farbaufnahmen dienten zur Darstellung der Sterne. Und gestern startete ich den finalen Schritt, die Aufnahme von 17 Aufnahmen zu je 900 Sekunden (also je 15 Minuten) mit dem Sauerstoff 3 (O3) Filter. Diese Aufnahmen erkennt man an den grünlich/orangen Bildanteilen. Während mein Kumpel Franz und ich mit unseren Dobsons in der windigen und eiskalten Dunkelheit unterwegs waren (es waren 5 Grad bei eisigem Ostwind), werkelte Zuhause in der Sternwarte die Technik brav vor sich hin. Um 1 Uhr morgens waren die letzten Bilder dann eingefangen.

Insgesamt sieht man hier also über knapp sechs Stunden Belichtung. Ich finde das Ergebnis wirklich gut, zumal es zeigt, was man entgegen anderer Meinungen mit einer Farb CCD und den entsprechenden Schmalbandfiltern doch noch unter unseren Bedingungen rausholen kann.

Bleibt die Frage, ob unser Pacman noch seine Mrs Pacman da oben treffen wird…

 

Photo Details

teleskop Teleskop: Meade 8″ ACF (Frithjof) mit AP Reducer CCDT67, 1.340mm, f/6,7
montierung Montierung: Skywatcher N-EQ6 auf Betonsäule
kamera Kamera: ALCCD8L, RGB 10 * 300s, Ha 4 * 900s, O3 17 * 900s, Ges. 6h 5m
guiding Guiding: Off-Axis-Guiding mit Lodestar
zeit Datum: 2013-09, 2013-09-25, 2013-10-02
info weitere Infos: Ziemlich schwierige Bildbearbeitung für eine Farbkamera mit Filtern.

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NGC457 – Eulenhaufen

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Photo Details

teleskop Teleskop: Meade 8″ ACF (Frithjof) mit AP Reducer CCDT67, 1.340mm, f/6,7
montierung Montierung: Skywatcher N-EQ6 auf Betonsäule
kamera Kamera: ALCCD8L, keine Filter. 30 mal 300 Sekunden
guiding Guiding: Off-Axis-Guiding mit Lodestar
zeit Datum: 2013-08-18
info weitere Infos: Durch Zufall visuell entdeckt. Sehr gute Durchsicht und Seeing.

Am 18. August war ich eigentlich visuell unterwegs. Ich streifte durch die Cassiopeia und kam per Zufall an einer Sternenkonstellation vorbei, die mir sofort auffiel. Cassiopeia ist wegen ihrer markanten Form (das „Himmels-w“) weitläufig bekannt. In ihr befinden sich viele Kugelhaufen, Nebel usw. Das ist nicht weiter verwunderlich – liegt sie doch mitten in unserer Sommermilchstrasse. Und so traf ich hier auf diesen wunderschönen offenen Sternhaufen, der wegen seiner markanten Form sofort auffällt. Im ersten Moment hatte ich den Eindruck, da steht ein Männchen mit ausgebreiteten Armen. Die beiden hellen Sterne im oberen Teil schauen einen regelrecht durchs Okular an. Schnell hatte ich mich über diese Formation schlau gemacht und traf dabei auf einige Namen dafür.

Wilhelm Herschel (aha, der Name sagt einem doch was) entdeckte NGC457 am 18. Oktober 1787. Die Entfernung zu uns beträgt ca. 9.000 Lichtjahre, und mit einem Alter von etwa 30 Millionen Jahren ist dieses Gebilde noch sehr jung – Babysterne sozusagen.

Der Durchmesser des Eulenhaufens ist mit 30 Lichtjahren als durchnittlich anzusehen. Der hellste Stern in diesem Gebilde weist mit einer scheinbaren Helligkeit von 5.0 mag einen „normalen“ Wert auf. Interessant ist, daß er bei dieser enormen Entfernung noch so hell ist. Dabei ist phi Cassiopeiae heller als der Rigel. Seine wirkliche Helligkeit beträgt das 275.000fache unserer Sonne. Der rote Stern in der Mitte ist übrigens ein roter Überriese, eine Sonne am Ende ihres Lebens. Immerhin noch mit der 10.000fachen Leuchtkraft unseres Zentralgestirns.

Aber zurück zum Namen. NGC457 wird unter anderem Eulenhaufen, E.T. Haufen, Caldwell 13. Aber warum E.T.Haufen? Die Form der Sterne erinert an Spielbergs Außerirdischen. Ein Astronom machte sich die Mühe, das ganze zu verdeutlichen.

Sein Bild findet man -> hier <-.

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Royal Greenwich Observatory

Wenn ich mal eine Reise tu…

„London. London wird’s!“ Mit diesen Worten lag mir die holde Weiblichkeit in den Ohren. Fein, mit dieser Entscheidung kann ich leben. Und so stand das Ziel unseres diesjährigen Urlaubes fest – die Hauptstadt Großbritanniens sollte es sein. Tradition bei uns: jeder darf ein besonderes Ziel der Reise bestimmen. So stand Madame Tussaud’s auf dem Programm und das 5.000 Jahre alte Bauwerk von Stonehenge. Für mein Ziel musste ich nicht lange überlegen. Greenwich. Das Observatorium! Unbedingt!

Gesagt – getan. Man begegnet den für Nautiker, Meteorologen und (Hobby)Astronomen sehr besonderen Ort immer wieder in dieser 10-Millionen Metropole. Schon am ersten Abend liefen wir auf unserem Heimweg vom Shoppen auf dem Gehweg über eine unscheinbare Bodenplatte, deren Bedeutung mir sofort klar wurde.

Ein Schritt nach Osten, ein Schritt nach Westen.

Bereits am ersten vollen Tag unseres Trips fuhren wir auf der Themse stromabwärts. Am Dock von Greenwich angelegt begaben wir uns auf einen 10 minütigen Marsch vorbei am Naval Museum durch den weitläufigen Park in Richtung der einzigen Erhebung weit und breit. Hinweisschilder verrieten uns den Weg zum Ziel: dem Royal Greenwich Observatory.
Dem Ort, an dem die geografische Unterteilung unseres Planeten in Form der Längengrade festgelegt wurde. Dem Ort, der die Greenwich Mean Time (GMT), also die zentrale Zeitzone festlegt. Mehr Gründe braucht man einfach nicht. Auf dem Hügel angekommen zeigte sich Greenwich und der dahinterliegende Financial District of London von seiner schönsten Seite.

Greenwich Park und Financial District

Wenn  man vor dem Hauptgebäude steht, bekommt man schon etwas Ehrfurcht ob der Tradition und der Bedeutung dieses Ortes. Ein Umstand, der einem immer wieder in dieser Metropole widerfährt. Aber es gibt schlimmeres. Hier der Eingang des Observatoriums:

Der Eingang

In der Kuppel sind übrigens immer noch Instrumente und dort wird immer noch Astronomie betrieben. Man bahnt sich seinen Weg durch den Rundgang, verlässt das Eingangsgebäude, biegt nichtsahnend und Maulaffen feil haltend um die Kurve und steht… ja, wovor steht man da? Moment, das Teil kenne ich. Das ist… das ist… DAS IST! Und fürwahr und Hosianna, es ist das letzte existierende Teil des legendären 12m Newtons von Wilhelm Herschel. Einfach so! Steht da und sagt nix! Ich konnte mein Glück kaum fassen. Die meisten der Besucher schauten hin und waren gleich wieder um die Ecke verschwunden. Ich berührte den Tubus ehrfürchtig, ja fast zärtlich. Ist es nur noch ein Fragment einer unglaublichen technischen Leistung am Ende des 18. Jahrhunderts, so hat es nichts von seiner Faszination verloren. Ich habe aus illustratorischen Gründen eine zeitgenössische Zeichnung des Originalteleskopes beigefügt. Da wird einem die Dimension eher klar.

Herschel

Auf der daneben stehenden Informationstafel werden einem Infos zu diesem besonderen Objekt gegeben. Hier der Inhalt:

Tafel

Gleich hinter dem Teleskop gelangt man über eine Treppe in den alten Trakt der Lokation. Bereits im Erdgeschoss sieht man die authentischen und originalgetreuen Räume der damaligen Zeit. Man taucht ein in die Faszination der Zeit, in der bahnbrechendes und für uns heute selbstverständliches entdeckt wurde. Als Beispiel sei hier die Entdeckung der Planeten Uranus und Neptun genannt. Hier ein Arbeitszimmer:

Arbeitszimmer

Nobel waren und sind sie ja, unsere Vettern von der Insel. Dies zeigt sich nicht zuletzt im Schlafzimmer der Sternwarte. Mir deucht, ich brauche einen Erweiterungstrakt meines Observatoriums nach dem Greenwich Vorbild:

Schlafzimmer

Eine Etage höher befindet sich der ursprüngliche und achteckige Beobachtungsraum. Das Auge zielt umgehend auf einen Refraktor ältester Bauart, dessen Befestigung und Montierung mein linkes Augenlid zucken liess. Während man heute von azimutalen oder parallaktischen Montierungen nebst automatischer Nachführung verwöhnt ist, haben unsere Ahnen ihre Geräte kurzerhand auf eine Art Leiter gelegt, um es einigermassen zu stabilisieren. Man stelle sich das begrenzte Zeitfenster vor, das man hatte. Für ein paar Sekunden jeden Abend hatte  man das Objekt seiner Begierde im Okular – da es schnell wieder auswanderte und man auf die nächste freie Beobachtungsnacht hoffen musste. Bitte nicht vergessen: wir reden hier von London mit seinem Wetter mitsamt der begrenzt verfügbaren klaren Nächte und nicht von der Atacama Wüste.

Leiter

Gleich dahinter war ein riesiger Sextant, mit dessen Hilfe man durch den Winkel eines Gestirns zum Horizont messen und somit den Himmel kartographieren konnte. Gut für unsere Astronomen: die Jungs von vom Naval College waren gleich um die Ecke und konnten helfen…

Sextant

Es ging wieder runter ins Erdgeschoss, in dem eine Ausstellung zum Thema Zeit gezeigt wird. Dann ist man im Innenhof und reibt sich die Augen. Was bei Durins Bart… warum stehen hier so viele Leute – vornehmlich junge Asiatinnen – im perfekten Halbkreis für irgendetwas an? Beim Teutates klar doch, da muss er sein, der Nullmeridian. Der Ort, der längengradtechnisch die Erde in Ost und West aufteilt. Natürlich brauchts da ein Foto. Und da man sich ja ans Schlange stehen gewöhnt hat, macht man mit. ‚Türlich! Warum machen die Besucher aus fernen Ländern eigentlich immer grinsend das Peace-Zeichen wenn sie abgelichtet werden? *schulterzuck* mir egal. Aber sich in aller Seelenruhe im Schnitt 5 mal fotografieren lassen, stehend, Vollprofil, Halbprofil, hockend, sitzend, springend, seinen Namen klatschend, das versteh wer will, ich nicht. I bin ja von jeher tolerant… und so…

Schlange

Ha! Kaum wartet man ne Stunde – schon ist man selber auch dran. Die Choreographie steht fest. Man hatte ja ne Stunde Zeit. Kreativ will man sein. Mhmmmm. Besonders solls sein. Ahja. Warum fällt mir Pfeife nix besseres als Al Bundy ein in der Episode, in der er mit seiner Familie in England Urlaub macht? Wo er nach Unter-Uncton gebracht wird um einen Fluch mittels Ableben seiner Person zu beenden? Ich weiss es nicht. Ich weiss es einfach nicht.
Den Wartenden hats gefallen. Es dünket mir jedoch, daß sie meine Pose schier verwechselt haben mit einem schnellen Jamaikaner. Ha! Keine Kultur das Volk! Der Name ist Bundy. Al Bundy.

Nullmeridian

Dennoch ergab sich die Gelegenheit, diesen besonderen Ort ohne die zahlreichen Besucher ablichten zu können.

Meridian

Das malerische Greenwich hatte sich von seiner besten Seite gezeigt. Ich bin sehr dankbar, daß das Wetter mitspielte und wir diesen besonderen Tag an einem besonderen Ort erleben durften. Zu Ehren des Royal Greenwich Observatory habe ich in meinem PSO eine Greenwich Corner eingerichtet, in der jeder neue Gast mit zwei Glockenschlägen empfangen wird.

Greenwich Corner

Ich kann jedem, der nach London reist, einen Abstecher in diesen ruhigen, malerischen und interessanten Teil der Stadt nur wärmstens ans Herz legen. Selbst wenn man nicht allzuviel mit Astronomie zu tun hat bietet Greenwich für jeden etwas. Klar, es war ja auch mein besonderes Ziel!

Thank you London, thank you Greenwich. You have got a friend in me!

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